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Marc Herter besucht Kita St. Agnes in Hamm

"Dringend Investitionen in die Qualität unserer Kitas" - Träger will "Kind" noch mehr in den Fokus nehmen

Hamm. „Eine Kita darf kein Ort sein, in dem die Eltern ihre Kinder einfach zur Betreuung abgeben. Vielmehr geht es auch um frühkindliche Bildung und wir als Politik sind aufgerufen, dafür mehr finanzielle und personelle Mittel zur Verfügung zu stellen. Es braucht dringend mehr Investitionen in die Qualität unserer Kitas! Diesen Grundrahmen müssen wir als Staat bieten – aber auch bewusst Grenzen setzen, wenn wir überzeugt sind, dass irgendwann der Erziehungsauftrag und -verantwortung der Familie beginnt“ – mit diesen deutlichen Worten schien der Hammer SPD-Landtagsabgeordnete seinen Gesprächspartnern in der katholischen Kita St. Agnes am Hammer Nordenwall aus der Seele zu sprechen.

 

Josef Mertens, Geschäftsführer der Kita gem. GmbH Hellweg und damit Vertreter des Trägers, konnte ihm nur beipflichten: „Unsere Arbeit vor Ort hat das Kind im Fokus“, betonte er und ergänzte: „Auch das neue Gesetz wird in diesem Bereich weitere Akzente setzen. Wichtig ist es allerdings, dass durch das Gesetz bei den Eltern keine Erwartungen geweckt werden, die wir aufgrund der Rahmenbedingungen vor Ort nicht leisten können.

 

Auf Einladung des Trägers und der Mitarbeitervertretung (MAV) war Herter in die Hammer Kita St. Agnes gekommen, um sich dem Dialog mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Kita gem. GmbH Hellweg als Träger zu stellen. „Obwohl ich aus meinem Wohnzimmer fast auf die Kita schauen kann, war ich hier noch nie zu Gast und umso mehr hatte ich mich gefreut, als ihre Einladung kam“, bedankte er sich. Gerade in der jetzigen Phase des politischen Gesetzgebungsverfahrens zur zukünftigen Finanzierung der Kinderbildung (KiBiz) sei es unerlässlich für die politischen Mandatsträger, sich selbst in den Einrichtungen ein Bild zu machen. „Da in meiner Brust beim Thema Kita zwei Herzen schlagen, freue ich mich umso mehr, wenn ich in vielen Einrichtung mit verschiedenen Trägern Eindrücke und Erfahrungen sammeln kann“, sagte der Landespolitiker, der als Vorstandsmitglied der Hammer Arbeiterwohlfahrt (AWO) auch zugleich Kita-Trägervertreter ist.

 

Elisabeth Langos-Kleiböhmer, Leiterin der St. Agnes-Kita, und ihre Stellvertreterin Judith Hölscher freuten sich, Marc Herter „ihre“ Einrichtung präsentieren zu können. Stolz zeigten sie die Gruppen- und Gemeinschaftsräume und ließen den Sozialdemokraten gerne hinter die Kulissen der Kindestageseinrichtung blicken. Unterstützt wurden sie – insbesondere beim anschließenden Gespräch – von den MAV-Vorständen Maria-Luise Marx und Sandra Beinsen, sowie Josef Mertens, der als weitere Vertreterin des Trägers noch die zuständige Regionalleiterin Nina Bönning an seiner Seite hatte.

 

Kulturelle Vielfalt gibt Kraft und ist Motivation

 

Marc Herter zeigte sich sichtlich beeindruckt von der Einrichtung, aber auch dem besonderen Engagement des Teams vor Ort. „Als Nachbar weiß ich um die sozialen Herausforderungen in der Umgebung ihrer Kita ganz genau und die gesellschaftliche Realität bildet sich auch in den zahlreichen Nationalitäten und Religionszugehörigkeiten wieder, die sie hier betreuen“, stellte Herter fest. Elisabeth Langos-Kleiböhmer konnte das nur unterstreichen, betonte aber zugleich, wie viel Kraft und Motivation das Team ganz besonders aus dieser kulturellen Vielfalt und der fruchtbaren Zusammenarbeit mit den Eltern ziehe. „Wir dürfen hier soviel kennen lernen“, freute sie sich.

 

Doch was auf der einen Seite Freude bringt, ist auf der anderen Seite für das Team selbstverständlich auch eine Belastung: „Es kommen halt viele Aufgaben hier auf uns zu, die uns als Erzieherin und Erzieher voll fordern und das kann natürlich dafür sorgen, dass wir sowohl finanziell als personell schnell an unsere Grenzen stoßen“, stelle die Kita-Leitung fest.

 

Auskömmliche und verlässliche Finanzierung muss zur Verfügung gestellt werden

 

Und so war es auch nicht weiter verwunderlich, dass gerade eine auskömmliche und verlässliche Finanzierung der Kitas in NRW ein bestimmendes Thema des über einstündigen Dialog zum Abschluss des Besuches war. Herter sprach sich für eine 35-stündige kostenfreie Grundversorgung in den Kitas aus. Bis zur 45. Stunde solle dann im Gesetz eine klare, landesweit einheitliche Kostenbeteiligung der Eltern an den zusätzlichen Betreuungsdienstleistungen festgeschrieben werden, beschrieb Marc Herter sein Modell. „Dafür muss dann aber auch eine vernünftige Finanzierung zur Verfügung gestellt werden.“

 

Im weiteren Verlauf schrieben die Kita-Mitarbeiterinnen dem Landespolitiker dann noch einen ganz besonderen Wunsch ins Stammbuch: „Bitte tragen Sie mit ihren Mitteln dazu bei, dass der Beruf des Erziehers/der Erzieherin in der Öffentlichkeit mehr wertgeschätzt wird. Wir sollen laut Gesetz der erste Bildungsort für die Kinder sein und dieser Bildungsauftrag an die Kitas muss klarer formuliert und offensiver dargestellt werden“, fasst Elisabeth Langos-Kleiböhmer einen Wunsch ihrer Kolleginnen und Kollegen zusammen und erhält für diese Forderung auch breite Unterstützung bei der MAV und den Trägervertretern.

 

Ohne Fachkräfte bleibt vieles ein Wunschdenken

 

Die angemessene Wertschätzung des Berufsbildes „Erzieher*in“ ist laut Josef Mertens eine große gesellschaftspolitische Aufgabe. „Alle sind hier gefordert: Gesetzgeber, Träger, Eltern. Wir können viel über sinnvolle Kinderbildung und wünschenswerte Betreuungsangebote sprechen. Wenn es nicht genug Frauen und Männer gibt, die als Fachkräfte diese Aufgaben auch ganz praktisch in die Tat umsetzen können, wird es ein Wunschdenken bleiben“, stellt Mertens mit Blick auf einen schon heute eklatanten Mangel an ausgebildeten Erzieherinnen und Erzieher fest.

 

„Ich freue mich über diese Eindrücke und ich verspreche Ihnen, dass ich Ihre guten Argumente und Vorschläge in meine Fraktion einbringen werde. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir im aktiven Dialog bleiben“, stellte Marc Herter abschließend fest. Ein Wunsch, dem die Kita-Vertreter selbstverständlich gerne entsprechen werden.

 

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