Katholische Kitas im Erzbistum Paderborn
Katholische Kindertageseinrichtungen Hochsauerland-Waldeck gGmbh
Header Image

Aktuelles

Kinder durch Kommunikation vor Gewalt schützen

Kath. Kindertageseinrichtung St. Josef in Höingen macht Kinder stark gegen Gewalt

Die Kindertageseinrichtungen sind für viele Kinder der erste Ort, an dem sie außerhalb ihrer Familien Kontakte zu anderen Menschen aufbauen können. Hier sind die Kinder in einem geschützten Bereich, der Gefahren und Gewalt von ihnen fernhält. Was ist aber, wenn sie die Kindertageseinrichtung verlassen? Gabriele Liedhegener, Leiterin der katholischen Kindertageseinrichtung St. Josef in Höingen, kennt die Befürchtungen, die viele Eltern beschäftigt: „Zahlreiche Eltern sehen ihre Kinder vielen gefährlichen Situationen konfrontiert, sobald sie zur Schule gehen“, erklärt die Pädagogin. „Es ist daher sehr wichtig, dass man den Kindern beibringt, wie sie sich bei gefährlichen Situationen richtig verhalten.“

Um die Kinder mit dem nötigen Selbstvertrauen auszustatten, arbeitet man in St. Josef zusammen mit der Referentin Gabriele Buchner-Stamm, die seit über 20 Jahren das Thema Gewaltprävention in Kindertageseinrichtungen behandelt. „Frau Buchner-Stamm bringt unseren Vorschulkindern in Workshops bei, wie sie sich selbst schützen können und somit vor unangenehmen Situationen bewahren“, erläutert Gabriele Liedhegener das Konzept der Zusammenarbeit. Die Kinder sollen dabei lernen, ihre eigenen Grenzen zu setzen und ‚STOPP‘ zu sagen, wenn sie etwas nicht mögen. „Auf der anderen Seite lernen die Kinder auch, aufeinander Rücksicht zu nehmen und zu respektieren, wenn jemand etwas nicht möchte“, führt die Leiterin weiter aus.

Erkennen und Akzeptieren der individuellen Grenzen

Wie aber kann man den Kindern das richtige Verhalten beibringen? „Es ist ganz wichtig, dass man die Gefühlsebene anspricht“, erläutert Gabriele Buchner-Stamm das Vorgehen. „Die Kinder lernen in den Workshops, wie sie vermitteln können, dass sie sich in einer Situation unwohl fühlen, bzw. wie sie erkennen können, dass sich andere Kinder unwohl fühlen.“ Das Erkennen und Akzeptieren von individuellen Grenzen ist ein wichtiger Schritt zur Prävention von Konflikten. „Es ist wichtig, dass man die Kinder schon sehr früh für diese Signale sensibilisiert und ihnen verschiedene Handlungsoptionen, die ohne Gewalt auskommen, vermittelt werden“, erklärt die Referentin. Um Grenzen zu erkennen und verschiedene Handlungsweisen zu verinnerlichen, werden sowohl Rollenspiele als auch pantomimische Darstellungen angewandt und in Gruppengesprächen die kommunikativen Fähigkeiten der Kinder trainiert.

Doch nicht nur die Kleinen, auch die Großen, profitieren von dem Angebot: So bietet Gabriele Buchner-Stamm Elternabende und Workshops für die Erzieher-Teams an. „Viele Eltern kennen die Zeichen nicht, die Kinder aussenden, wenn sie in Gefahr sind, oder meinen, in Gefahr zu sein“, erläutert die Expertin die Situationen in vielen Familien. „Es ist eine beidseitige Kommunikation: Die Eltern müssen den Kindern Selbstbewusstsein vorleben und ihnen zeigen, wie man in gefährlichen Situationen richtig handelt.“ An diesen Abenden lernen die Eltern, wie man gegenüber dem Kind klare und nachvollziehbare Grenzen vermittelt, ihnen den Unterschied zwischen guten und schlechten Geheimnissen erklärt und wie man ihnen beibringt, dass sie über ihre eigenen Gefühle reden.

Erzieherteams müssen Gefahren erkennen können

Die Veranstaltungen, die über Mittel des Fördervereins der Kindertageseinrichtung und von der Volksbank Hellweg finanziert werden, richten sich auch an Eltern, deren Kinder nicht die Kindertageseinrichtung St. Josef besuchen. Die Erzieher werden von der Referentin in den Bereichen der Kommunikation und der Erkennung von Gefahren für das Kind geschult: „Viele Kinder halten sich zurück, wenn etwas nicht stimmt“, erklärt Gabriele Buchner-Stamm die Problematik. „Es liegt an den Erziehern, Anzeichen für Mobbing oder Kindesmisshandlung zu erkennen und richtig zu reagieren. Das verlangt auch nach einer Kommunikation, die sich nach der Entwicklung und den Bedürfnissen des Kindes richtet.“

Kinder vor Gewalt zu schützen und ihr Selbstvertrauen zu stärken, verlangt das Erlernen von richtiger Kommunikation von vielen Seiten. „Es gibt viele Anzeichen, die ein Kind vermittelt, wenn es sich nicht sicher fühlt“, erklärt Gabriele Liedhegener. „Die Kinder müssen lernen, ihre Sorgen auszudrücken und diese auch bei anderen zu erkennen und zu respektieren. Auch für die Eltern und uns als Erzieher ist es wichtig, dass entsprechende Zeichen erkannt werden und wir entsprechend reagieren.“ Die Leiterin ist deshalb sehr dankbar für die Zusammenarbeit mit Gabriele Buchner-Stamm und freut sich auf weitere Workshops und Kurse in der katholischen Kindertageseinrichtung St. Josef in Höingen. „Zudem bilden wir uns auch immer weiter und freuen uns sehr, dass eine unserer pädagogischen Fachkräfte, Alexandra Schulte, die Weiterbildung zur Fachkraft Gewaltprävention begonnen hat.“

Kitas suchen

Jahresbericht 2022/2023


Schwerpunktthema: Bildung für nachhaltige Entwicklung

weiterlesen

Katholische Kindertageseinrichtungen in Trägerschaft gem. GmbHs im Erzbistum Paderborn