Wenn Erwachsene Kinderideen ernst nehmen, Begegnungen zum Motto und Ziel eines Prozesses werden und alle Familien – egal welcher Kultur oder Religion – im Boot sind, ist die „Ulla“ nicht weit: Auch in diesem Jahr hat die Redaktion der religionspädagogischen Internetplattform der Katholischen Kitas im Erzbistum Paderborn den KitaRel-Kreativpreis verliehen – Schirmherr ist der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker. Zum vierten Mal in Folge geht die Ulla-Trophäe in drei Gewinnereinrichtungen, in diesem Jahr nach Benninghausen, Wickede und Brilon. Überreicht wurde die Auszeichnung zusammen mit einem Scheck der Bank für Kirche und Caritas eG über je 250 € durch Weihbischof Matthias König.
„Sie haben kreativ, aber auch mit einfachen Mitteln gearbeitet, so dass ihre Ideen in andere Einrichtungen als anregende Impulse Eingang finden können. Darüber hinaus wird in Ihren Projekten Vernetzung mit dem sozialen und pastoralen Nahraum sichtbar. So gelingt es über die Kindertageseinrichtungen hinaus und gemeinsam mit den Kindern, die Sicht auf den Umgang mit und in der Welt zu verändern“, lobte Weihbischof König die Preisträgerinnen.
Zur Preisverleihung wurden die Teams der Kitas St. Martin aus Benninghausen, St. Josef aus Wickede und St. Elisabeth aus Brilon nach Schloß Neuhaus eingeladen. Passend zum Ulla-Thema 2019 „Die Welt ist rund – die Welt ist bunt“ konnte dort unter anderem die Volkssternwarte Paderborn e.V. besucht werden.
Heiligenhäuschen, Abraham und Noah
Wie auch bei der Siegerkür der letzten Jahre ist es der diesjährigen Jury nicht leicht gefallen, unter den insgesamt achtzehn Einsendungen aus dem gesamten Erzbistum Paderborn die drei besten Beiträge zu finden. Mit Projekten rund um ein Heiligenhäuschen und die biblischen Figuren Abraham und Noah haben sich die ausgezeichneten Kitas die Ulla redlich verdient. In besonderer Weise haben sie gezeigt, wie Kinder die runde Welt sehen und an der bunten Welt mitgestalten.
Als die „Arbeitsgruppe KitaRel“ im September 2018 das zunächst sehr offene Thema gewählt hat, gab es zahlreiche Ideen, was dazu in den Kitas passieren könnte: so konnte zum Beispiel die Frage nach fairem, nachhaltigem und gerechtem Leben im Mittelpunkt stehen oder auch Interkultuelles, Intereligiöses, Intergration und Inklusion. Die Beiträge, die eingereicht wurden, waren so bunt und vielfältig, wie das Thema selbst.
Alle Beiträge zeugen davon, dass in den Einrichtungen ausgezeichnete religionspädagogische Arbeit geleistet wird. Dennoch: Die Ulla-Preisträgerinnen 2019 haben sich in beispielhafter Weise innovativ, vielseitig und religionspädagogisch reflektiert präsentiert. Sie zeigen, wie Ideen der Kinder aufgegriffen und zu einem gehaltvollen Projekt weitergesponnen werden können. Sie haben mit den Kindern über den Tellerrand hinaus geschaut.
Kinderideen bestimmen das Thema
„Die Arbeit mit Kinder ist so interessant, weil wir nie wissen, wo sie uns hinführt – denn die Kinderideen bestimmen das Thema“, berichtet Petra Lünne. Gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen aus der Kita St. Martin Benninghausen freut sich die Kitaleitung über die besondere Auszeichnung. „Wann wird Erzieherinnen in dieser Weise im anstrengenden Alltag Lob für ihre herausragende Arbeit zuteil? Die Preisverleihung hat uns sehr berührt“, bedankt sich Yvonne Neuberg, Leitung des Familienzentrums i.V. Katholische Kita St. Josef in Wickede. Das Team der Kita St. Elisabeth aus Brilon mit Leitung Manuela Elias konnte sich ganz besonders freuen: Nach 2016 war dies schon die zweite „Ulla“ für die Einrichtung im Sauerland.
Die diesjährigen Beiträge finden Sie unter www.kitarel.de.
Text: Viola M. Fromme-Seifert, Redakteurin KitaRel
