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Kindergarten St. Josef in Wickede

Nach 38 Jahren Abschied von Leiterin Sigrid Buchta

Für Sigrid Buchta ist es der allerletzte Tag als Leiterin der katholischen Kindertageseinrichtung St. Josef am Stadtrand von Wickede – und bis kurz vor Mittag ist es ein Tag wie immer. „Heute gehen alle in die Ferien, da ist bis zum Schluss großes Gewusel“, sagt die langjährige Leiterin mit einem Lachen. „Für mich ist es so, als würde auch ich in Urlaub gehen: Nur mit dem Unterschied, dass ich anschließend das Zurückkommen vergesse.“ Kleinere Unterschiede zu den vorherigen Tagen gibt es dann aber doch: Optisch und gefühlsmäßig. Die Tische im Foyer sind festlich gedeckt, die Sektgläser stehen bereit – und Sigrid Buchta weiß erstmals nach 38 Jahren nicht, was in ihrem Kindergarten noch so alles passieren wird. „Ich habe immer wieder gefragt, ob ich zu meiner Abschiedsfeier in irgendeiner Form beitragen kann. Die Antwort war immer die Gleiche: Lass dich einfach überraschen! Ich gebe offen zu, dass es mir nicht leichtfällt, die Dinge einfach mal laufen zu lassen.“ 

Also kann sich Sigrid Buchta an ihrem letzten Kindergartentag die Zeit für ein kurzes Resümee nehmen: Sie erzählt von den ersten Jahren des Kindergartens St. Josefs, in dem sie mit 24 Jahren direkt die Leitung übernommen hat. „Wir haben damals mit 90 Kindern, fünf Erzieherinnen und einem Aktenordner angefangen: Es gab kein eigenes Büro für die Leitung und auch keinen Personalraum. Dokumentationen und Abrechnungen wurden mit Lineal und Bleistift in den Gruppenräumen gemacht“, erinnert sich die langjährige Leiterin. „Heute sind Kindergärten Bildungseinrichtungen, in denen die Kinder gezielt gefördert werden: Deshalb ist es unumgänglich, die Entwicklung jedes Kindes umfangreich zu dokumentieren. Mittlerweile steht in jedem Gruppenraum ein Laptop. Die Zeiten haben sich geändert: Es ist nichts besser oder schlechter als früher, sondern einfach anders.“

Ihr selbst sei es immer wichtig gewesen, möglichst frühzeitig auf gesellschaftliche Veränderungen und neue Entwicklungen zu reagieren. „Beispielsweise haben wir zu den ersten Einrichtungen weit und breit gehört, in der die Betreuung über 45 Stunden möglich war. Gleiches gilt für die Zertifizierung als Familienzentrum: Seit 2008 arbeiten wir dafür in vielfältiger Weise mit den katholischen Kindertageseinrichtungen St. Marien und St. Antonius zusammen.“ Auch darüber hinaus habe sich die Einrichtung ständig weiterentwickelt: räumlich und inhaltlich. „Insbesondere die Bereiche Sprache und Integration machen heute die Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit aus.“

Auch nach 38 Jahren kann sich Sigrid Buchta beruflich nichts Schöneres vorstellen, als einen Kindergarten zu leiten: „Ich würde es immer wieder genauso machen. Im Kindergarten ist kein Tag wie der andere. Selbst in meinem letzten Jahr habe ich festgestellt, dass es immer wieder neue Überraschungen gibt – selbst wenn man nach so vielen Leitungsjahren glaubt, dass man eigentlich schon alles erlebt hat.“ Auch deshalb rat sie jungen Erzieherinnen zur ständigen beruflichen Weiterbildung. „Außerdem sollten sie mit offenen Augen und Ohren durch das Leben gehen, um frühzeitig mitzubekommen, in welche Richtung sich unsere Gesellschaft wandelt – denn genau daraus resultieren die Herausforderungen von morgen und übermorgen.“ Sie selbst werde in Zukunft vor allem die vielfältigen Kontakte und täglichen Gespräche vermissen: „Ich bin wirklich sehr dankbar für jeden, der mich in meinem 38 Jahren als Leiterin begleitet hat. Gerade an einem Tag wie diesem denke ich an unseren langjährigen Pfarrer Karl Mause zurück, mit dem ich gerade in meiner Anfangszeit sehr eng zusammengearbeitet habe. Salopp gesagt, war er der Held meines beruflichen Lebens.“ Auch die Zusammenarbeit mit der Katholischen Kindertageseinrichtungen Hellweg gem. GmbH -  seit 2010 Träger der Einrichtung  - habe sich immer durch ein partnerschaftliches Miteinander ausgezeichnet.

Der Frage nach beruflichen Leitsatz begegnet Sigrid Buchta mit einem herzlichen Lachen: „Es gibt da einen Satz von Leo Tolstoi, den ich mir immer zu Herzen nehmen wollte: ,Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann.´ Die Geduldigste bin ich bis zuletzt aber nicht gewesen. Vielleicht ändert sich das ja im Ruhestand.“

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